»Ein Ernährungstagebuch zu führen ist eine Reise zu Ihnen selbst und Ihrem selbstbestimmten Essen.«
Eingebildet oder wirklich?
Ein Ernährungstagebuch zu führen ist eine der besten Möglichkeiten, um Zusammenhänge zwischen Nahrungsmitteln und Wohlergehen aufzuspüren. Ob Allergie, Intoleranz, Stress oder Nebenwirkung … im Ernährungstagebuch bilden sich die Zusammenhänge ab. Auch Erscheinungen, für die es bislang noch keine Untersuchungsmöglichkeiten gibt, lassen sich damit erfassen. So lässt sich binnen weniger Wochen klären, ob Ihre Befindlichkeit etwas mit der Ernährung zu tun hat oder andere Gründe hat.
Natürlich erkennen Sie in den Aufzeichnungen auch, welche Rolle der Stress auf Sie hat. Richtig genutzt, gibt Ihnen das Ernährungstagebuch also stetiges Feedback zu Ihrer Ernährung. Sie lernen sich selbst besser kennenlernen mit Ihren Begrenzungen und Möglichkeiten. Die Ernährungsbedürfnisse werden klarer, so dass Sie Ihre Gesundheit noch besser unterstützen können. Sie entwickeln sich zu einer individuell optimierten Kost hin.
Ein Weg zu oraler Selbstbestimmtheit
Das Ernährungstagebuch ist jedoch auch ein Weg zu einer größeren oralen Selbstbestimmtheit. Wenn Sie über Ihre Aufzeichnungen und das Wie und Warum nachsinnen, werden Sie sich Ihrer Essgewohnheiten bewusst. Sie entdecken nach und nach die Denkmuster dahinter. Aspekte wie Herkunft und soziales Umfeld, Lebensereignisse und Zeitgeist, die in unser Essverhalten hineinwirken, werden deutlich. Aus dieser Bewusstheit heraus reifen dann bewusste Entscheidungen. So erwächst aus diesen Reflexionen schrittweise eine selbstbestimmte Essweise.
Mehr über die Arbeit mit dem Ernährungstagebuch finden Sie in unserem Buch Ernährung für Hochsensible (Gräfe und Unzer, 2019).
… und wenn Sie in Ihrer Arbeit mit dem Ernährungstagebuch nicht weiterkommen oder von Anfang an eine ganzheitliche Begleitung wünschen, nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf und vereinbaren Sie ein kostenfreies Vorgespräch.
Das Wichtigste in Kürze
- Vervielfältigen Sie sie die Vorlage Ernährungstagebuch Bühr Engl
- Aktualisieren Sie ihr Ernährungstagebuch mindestens zwei Mal täglich
- notieren Sie für die jeweilige Tageszeit alles, was Sie gegessen oder getrunken haben
- Notieren Sie knapp und präzise; geben Sie beim ersten Eintrag Details mit an
- Mengenangaben in Stück/Portionen sind ausreichend
- Bei Gerichten notieren Sie bitte auch Zutaten, bei Wiederholung nur die Veränderungen wie »Rest von gestern aufgewärmt«
- Notieren Sie auch Kleinigkeiten wie Snacks
- Zutatenlisten auf Fertigprodukten können Sie als Foto anhängen oder ausschneiden und aufkleben
- Notieren Sie unter »Medikamente und Sonstiges« einmalig die aktuell eingenommenen Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel, Antibabypille. Unregelmäßiges wie Zigarettenkonsum notieren Sie mit Zeitangabe. Auch essbares Gleitgel oder anderes, das Sie zu sich nehmen, sollte hier stehen. Sollten Sie ein z. B. Pica-Syndrom (Essen von Nicht-Nahrungsmitteln wie Haaren, Papier etc.) haben, tragen Sie dies hier ein.
- Seien Sie ehrlich zu sich selbst! Geschönte Aufzeichnungen werden Sie in Ihrem Problem festhalten.
- Notieren Sie unter »Befinden« alle Auffälligkeiten so, dass der zeitliche Zusammenhang klar wird.
- Notieren Sie unter »Besonderheiten im Tageslauf« die wichtigsten positiv bewegenden und unangenehmen Ereignisse wie den Beginn der Menstruation, Infekte, stressige Berufssituationen, das aufregende Date.
- Halten Sie am Ende des Tages die Gefühle, Gedanken und Erkenntnisse fest, die Ihnen beim Nachspüren über Ihr Essen kommen.
- Beginnen Sie Ihr Ernährungstagebuch so bald als möglich! Nur allzuschnell wird der frisch gefasste Entschluss von Scham, Vergessen und Selbstsabotage zerfressen. Hier nochmals der Link zur Vorlage: Ernährungstagebuch Bühr Engl